… Musik ist Kunst und Kultur. Aber auch Handwerk mit dem „Gewusst wie“.
Hier geht es um handgemachte Musik, also um das Musizieren mit einem Instrument. Mit einem didaktischen Konzept und mit einer Lerntechnik, die den Computer als (zweiten) Lehrer nutzt. Der Grund liegt in den eigenen Erfahrungen: trotz eines sehr guten Lehrers machte ich nicht die von mir erwünschten Fortschritte. Größtes Problem: meine Rhythmus(un)sicherheit und die korrekte Umsetzung von Notenwerten.
Talentfrei, ohne Rhythmusgefühl und mit begrenztem Hörvermögen war das Erlernen der Musiktheorie für mich der einzige Weg, Zugang zum Musizieren zu finden. Konkret: zum Spielen (mit und auf) der Gitarre. Die Musiktheorie ist nicht schwer zu erlernen und beschränkt sich in unserer abendländischen Musik mehr oder weniger darauf, bis 12 zählen zu können und zwischendurch einzelne Schritte auszulassen. Die zahlreichen unterschiedlichen Bezeichnungen für dieselbe Sache lassen es schwieriger erscheinen, als es ist. Ein Vergleich? Das deutsche Alphabet hat 26 Buchstaben und 4 Umlaute, jeweils in Groß- und Kleinschreibung. Lernt bei uns jedes Kind in der Schule.
Als schwierig habe ich das Spielen der Gitarre empfunden: mit dem selbst gesteckten Ziel, im Blues und Rock frei improvisieren zu können. Anders ausgedrückt: Auf der Gitarre zu spielen ist eine Fleißaufgabe – wenn das Ziel darin besteht, Musik zu reproduzieren. Mit der Gitarre zu spielen, sich frei zu bewegen (zu improvisieren), ist ungleich schwieriger. Jimi Hendrix hat es so gesagt: Blues ist simpel zu spielen, aber verdammt hart zu fühlen.
Dass ich diesem Ziel überhaupt etwas näher gekommen bin, hat mit der Verwendung des Notensatzprogramms MuseScore zu tun. MuseScore erlaubt das wiederholte Abspielen von einzelnen Takten in einer Endlosschleife und das wahlfreie Tempo. Eine Komposition, ein Teil davon oder nur ein Lick studiere ich durch permanentes Vorspielen ein, das ich zeitgleich nachspiele. Das Tempo passe ich meinen Möglichkeiten an, bis ich da bin, wo ich hin will. Oder MuseScore dient als Rhythmusmaschine, die einen Schlagzeugtakt endlos spielt. Anfänger haben Schwierigkeiten, sich auf einen gehörten Rhythmus einzulassen. Jedenfalls war es so bei mir. In MuseScore bildet die mitlaufende Spielmarke beim Abspielen eine optische Kontrolle, wo die 1 ist. Stört der Ton, wird er stumm geschaltet.
Da ich nicht nach Gehör spielen kann, helfen mir die vielen Beispiele im Internet auch nicht. Aber mir hilft eine Komposition, notiert mit Noten, Tabulatur und Griffbildern (für die Gitarre). Das liefert tolaris und zeigt, wie es geht und beantwortet die Frage, warum es so geht.
Das Musik: Lexikon ist für die Gitarre und das Piano (stellvertretend für Tasteninstrumente) konzipiert. Das heißt: alle Töne haben das gleiche Tonintervall. Die Grundlage ist die gleichstufige Stimmung, wenn nicht anders erwähnt.
Musiker, die nach Gehör spielen können, brauchen die Musiktheorie (vielleicht) ebenso wenig wie einen Lehrer. Diese Glücklichen finden in den Musikbeispielen einige Anregungen, die sie (vielleicht) autodidaktisch erarbeiten können.
Ja.
Wer will, kann Gitarre nach den Griffbrettdiagrammen, der tolaris-Akkord-Organisation kurz (tAO) und der Tabulatur spielen. Für das Piano stehen die tolaris-Tasten-Organisation kurz (toTO) und in MuseScore eine Klaviatur (mit der Anzeige der zu spielenden Tasten) zur Verfügung.
Musikstücke zu komponieren funktioniert in MuseScore audiovisuell: Notenwert wählen, positionieren und anhören.
Es geht ohne Musiktheorie, oder: man muss nicht wissen, was man tut. Dass einige Musiker in dem musikalischen Analphabetismus verharren, hat einen Grund. Viele verschiedene Begriffe für das gleiche Ding und die Lust an unpräzisen Ausdrücken (nicht nur, aber auch eine Folge der langen Musikgeschichte) führen zur Vieldeutigkeit. Da einen Überblick zu bekommen ist nicht so leicht. Dazu kommt der Hang zur philosophischen Betrachtung einiger Komponisten: Töne werden nicht immer mit dem entsprechenden Notennamen und ihrer Position in dem Notensystem notiert, sondern nach ihrer Herkunft: doppelte Halbtonerniedrigungen sind mit ♭♭ notiert (um die Funktion als verminderter Ton/Akkord zu betonen). Das macht es nicht leichter. tolaris ersetzt doppelte Tonerhöhungen und -erniedrigungen durch die nächst höhere/tiefere Note – und hat eine Lust an präzisen Formulierungen und einer möglichst einfachen Darstellung der Partituren.
Ja.
tolaris hat deswegen einige alte Zöpfe abgeschnitten:
tolaris verwendet eindeutige Konventionen und Begriffe:
Präzise Formulierungen stellen den größten Aufwand dar. Voraussetzung ist ein Thesaurus mit allen Fachbegriffen. Viele Fachbegriffe haben Synonyme, die als mögliche oder unerwünschte Synonyme klassifiziert sind. Im Text wird nur der eigentliche Fachbegriff genutzt: immer wieder dasselbe Wort. (Von wenigen Ausnahmen abgesehen.) Das schafft für den Leser Eindeutigkeit. Für die Autoren ist das ein mühevoller Prozess. Die Benennung und die Aussortierung der Synonyme führt zu scharfen Abgrenzungen, die einerseits gewollt sind. Andererseits können sie dazu führen, das Formulierungen in anderen Teilen der Publikation dadurch genauso scharf daneben liegen. Jede Änderung eines Fachbegriffes muss also in der gesamten Publikation auf ihre Wirkung überprüft werden.
Das Ergebnis: selbst komplexe Sachverhalte lassen sich mit wenigen Worten ausdrücken. Je größer der beschriebene Aufwand, desto kürzer werden die Sätze.
Anders formuliert besteht die redaktionelle Vorgehensweise aus den Punkten:
Quinte ist (wie Prime, Sekunde, Terz, Quarte etc.) im Sprachgebrauch der Musiker ein unscharfer Begriff, der für den Ton, die Tonstufe oder das Tonintervall stehen kann. Der Begriff Quinte ist in dem Musik: Lexikon synonym mit Quintton. Ein Quintton hat ein Quintintervall zur Prime als Bezugston.
Ein Tonintervall besteht aus 2 Tönen: Quinte {Quintton} und Quintintervall können folglich nicht synonym sein. Das Tonintervall kann aus 2 nacheinander gespielten Tönen bestehen oder aus 2 gleichzeitig gespielten Tönen (Zweiklang genannt). In der C-Dur-Tonleiter besteht ein Zweiklang mit einem Quintintervall c ⇔ g aus dem Prime c und seiner Quinte g. Ein gespieltes c gefolgt von einem g mit einem zeitlichen Abstand bildet ebenfalls ein Quintintervall, aber keinen Zweiklang. Zusammen gefasst ist:
Deswegen ist die Quinte {Quintton} kein Tonintervall, sie hat aber ein Tonintervall als Quintintervall zur Prime! In diesem Fall liefert der Begriff Quinte die Grundlage für den Ton und das Intervall.
Die Quinte hat wie jeder andere Ton weitere Tonintervalle. Bei der korrekten Benennung ist der Bezugston zu beachten.
Im Sprachgebrauch der Musiker wird die Pentatonik als eine Folge von Quinten bezeichnet. Das ist korrekt, wenn der wechselnde Bezugston beachtet wird. Im Fall der C-Dur-Pentatonik (parallel A-Moll-Pentatonik) mit den Tönen c · d · e · g · a ist c die Prime und g die Quinte wie in der C-Dur-Tonleiter. Wird g dann selbst als Prime betrachtet, ist der Quintton zu g ein d. Nach diesem Schema ist der Quintton zu d ein a und der Quintton zu a ein e. (Der Kreis schließt sich aber nicht: mit e als Prime ist c nicht die Quinte.)
Das Quintintervall d ⇔ a existiert in der C-Dur-Pentatonik und der C-Dur-Tonleiter, in letzterer mit d als Sekunde und a als Sexte. Das Quintintervall ist immer noch ein Quintintervall, aber nicht mehr als Tonintervall Quinte ⇔ Prime, sondern als Tonintervall Sekunde ⇔ Sexte.
In einigen Fällen ist ein unscharfer Begriff trotzdem nicht falsch: in der Pentatonik fehlt z. B. die Quarte – und zwar als Quartton, als Quartintervall und als IV. Tonstufe.
Die V. Tonstufe ist synonym mit Dominante. Auf der V. Tonstufe basiert die Quinte als Ton, der Dominantakkord als Dreiklang und der Dominantseptimakkord als Vierklang. Der Ton der Dominante ist die Quinte {Quintton}. Deswegen ist Quinte {Quintton} nicht synonym zu Dominante {V. Tonstufe}. Daraus folgt:
Dieser beschriebene Sachverhalt mit dem betriebenen Aufwand führt zu der Antwort einer bisher nicht gestellten Frage.
Warum ein Musiklexikon schreiben, es gibt doch die Wikipedia?
Die Wikipedia ist ideal, um Informationen zu sammeln. Die Auswertung und die Formulierung ohne eine redaktionelle Hoheit über die präsentierten Inhalte kann nicht zu den gleichen Ergebnissen führen.
Die Audiobeispiele sind aus MuseScore mit einem der wählbaren Instrumente exportiert. Für die Gitarre stehen eine Reihe von „Klängen“ zur Verfügung: „Distortion Guitar“ klingt verzerrt, „Nylon Guitar“ klingt wie eine akustische Gitarre etc.
Mehr oder weniger.
Mit dem Klang einer echten Gitarre hat das nicht viel gemeinsam. MuseScore dient nicht zur Musikproduktion, sondern als Lehrer, der Notenwerte, Tonhöhen und Rhythmen exakt wiedergibt. MuseScore liefert eine musikalisch korrekte Vorgabe, das „Leben“ musst du den Musikstücken durch dein Spiel einhauchen.
Die Musikstücke mit der Verlinkung von Begriffen in das Musik: Lexikon vermitteln nebenbei das theoretische Wissen. Das Musik: Lexikon ist das Rückgrat der Musiktheorie. Es geht nicht nur darum, wie es geht (gespielt wird), sondern warum es so geht.
Bitte beachte die musikalischen Konventionen dieser Dokumentation.
Anfänger von 10-100.
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Die beiden Musikstücke sind für die Gitarre und das Piano geschrieben. Sie vermitteln einen Eindruck von dem Konzept.
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