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Maßfahrrad oder Maßrahmen?

Eine Frage, die sich allenfalls bei einer Neuanschaffung stellt. Und ein vorhandenes Fahrrad – kann das an den Fahrer angepasst werden? Die Antwort lautet fast immer „ja“, sofern der Fahrer nicht länger als 190 cm ist und normale Körperproportionen besitzt. Kopffüßler sind also ausgenommen.

Die erste Frage auf dem Weg zum Maßfahrrad lautet: wie will ich sitzen? In 🚲12 sind drei typische Sitzpositionen gezeichnet. Das Stadtrad hat eine eher aufrechte Haltung mit einem Sitzwinkel von ca. 75° – die Griffposition liegt über der Sitzposition. Bei dieser Haltung besteht die Gefahr eines Rundrückens. Das Tourenrad mit einem Sitzwinkel von 60° gilt als ergonomisch.

🚲12: Sitzwinkel der verschiedenen Radtypen.

Rennradfahrer haben einen kleineren Sitzwinkel und die Griffposition liegt unter der Sitzposition. Diese Haltung ist dem geringeren Windwiderstand geschuldet, führt früher oder später aber zu Problemen im Nackenbereich. Kurz: wenn möglich, sollte das Fahrrad als Tourenrad zum Maßfahrrad angepasst werden.

Und das wird über das Oberkörper- und das Beindreieck definiert.

In 🚲13 sind die beiden Dreiecke rot und blau gezeichnet. Interessant sind darin die Sitzlänge, der Pedalabstand und die Sitzposition, deren Abstand zum Boden die Sitzhöhe bestimmt. Die wird erzielt über die Kombination aus Sitzrohr und Sattelstütze – die häufig genannte Rahmenhöhe ist nicht die wichtigste Größe. Die Rahmenhöhe ist kein genormter Begriff, viele Hersteller verstehen darunter etwas anderes. Und: wichtiger als die Rahmenlänge ist die Sitzlänge – in dem Abstand aus Sitz- und Griffposition ist die Rahmenlänge nur eine Größe.

🚲13: Oberkörper- und Beindreieck.

Anders ausgedrückt ist es möglich, einen Rahmen anzupassen mit Hilfe der richtigen:

  • Sitzhöhe durch eine entsprechend lange Sattelstütze
  • Sitzposition durch die passende Kombination und Ausrichtung von Sattel und Sattelstütze
  • Griffposition durch die passende Kombination und Ausrichtung von Vorbau und Lenker

Fazit: ein kleiner Rahmen kann durch die Anpassung „vergrößert“ und ein großer Rahmen „verkleinert“ werden.

Bei sportlich ambitionierten Rennradfahrern und bei MTBs stößt die Anpassung an ihre Grenzen. Rennradfahrer werden einen passenden Rahmen benötigen, um sportliche Leistungen zu erbringen. Bei MTBs können starke Steigungen und Gefälle dazu führen, dass ein angepasster „vergrößerter“ Rahmen nach hinten oder nach vorne kippt.

Bei normalen Fahrrädern mit oder ohne Motor ist ein Maßrahmen nur selten erforderlich.

Der Weg zum Maßfahrrad führt entweder über das Ausprobieren, also die Montage und Ausrichtung der fraglichen Komponenten oder über die Vermessung des Ichs und der mathematischen Ermittlung des Maßfahrrads.

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  • Zuletzt geändert: 2024/03/14 00:41
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