Die grammatikalische Kategorie Genus Verbi (Plural: Genera Verbi) unterscheidet zwischen Aktiv und Passiv. Das Aktiv drückt eine Tätigkeit aus, das Passiv betont einen Vorgang (Vorgangspassiv) oder einen Zustand (Zustandspassiv). Unbedeutend für das Passiv ist, wer/was den Vorgang oder den Zustand verursacht hat.

• „Jemand öffnet das Geschäft.“
• „Der Mechaniker repariert das Auto.“
• „Ich lese die Zeitung.“

Das Vorgangspassiv formuliert einen Vorgang und wird mit dem Hilfsverb werden und dem Partizip II des Vollverbs gebildet. Es gibt die Antwort auf die Frage, was gerade passiert:

• Aussage: „Das Geschäft wird geöffnet.“ ← Frage: „Was passiert?“
• „Das Auto wird repariert.“
• „Die Zeitung wird gelesen.“

Das Zustandspassiv formuliert einen Zustand (als Ergebnis einer Handlung) und wird mit dem Hilfsverb sein und dem Partizip II des Vollverbs gebildet. Es gibt die Antwort auf die Frage nach dem Zustand:

• Aussage: „Das Geschäft ist geöffnet.“ ← Frage: „Wie ist der Zustand?“
• „Das Auto ist repariert.“
• „Die Zeitung ist gelesen und zerknittert.“

Zustandspassiv und Zustandsaktiv sind nicht leicht zu unterscheiden. Kann ein Satz in das Vorgangspassiv gesetzt werden, handelt es sich um das Zustandspassiv:

• „Die Arbeit ist schnell beendet.“ (Zustandspassiv) → „Die Arbeit wird schnell beendet.“ (Vorgangspassiv)
• „Die Arbeit ist schnell vergangen.“ (Zustandsaktiv) → „Die Arbeit wird schnell vergangen.“ ist nicht möglich.